Gesundheitsökonomische Aspekte des Krankheitsbildes Depression
Depressive Erkrankungen in ihren verschiedenen
Ausformungen stellen eines der großen medizinischen und psychiatrischen
Probleme in unserer Gesellschaft dar. Der Zustand einer Depression kann
von einer depressiven Verstimmtheit bis hin zu dumpfer Regungslosigkeit
reichen und die Effekte dieser Erkrankung zeigen sich in allen Bereichen
des Lebens eines Depressiven. Eine verminderte Arbeitsproduktivität
kann in finanziellen Problemen münden, und durch die Krankheit
ausgelöste Disharmonien in der Partnerschaft können Probleme in der
Familie heraufbeschwören. Die Krankheit wirkt sich auf Freundschaften
aus, das sexuelle Interesse sowie die Pflege von Hobbies lassen häufig
nach. Die psychischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen dieser
Erkrankung stellen somit Betroffene, ihre Angehörigen und die
Gesellschaft vor große Probleme.
Aufgrund der gesteigerten Morbidität und der erhöhten Inanspruchnahme
von Gesundheitsleistungen verursachen depressive Störungen im
Gesundheits- und Wirtschaftssystem eines Landes erhebliche Kosten. So
wurden bereits im Jahre 1990 in den USA die Kosten der Depression auf
mehr als 43 Mrd. US-Dollar beziffert. Der Großteil der
Ressorcenverbräuche fällt dabei jedoch in den Bereich der sogennanten
indirekten Kosten, die Ausgaben für Medikation zur Behandlung der
Depression wurden in der obengenannten Studie auf nur rund eine
Milliarde US-Dollar beziffert. Die Entwicklung neuartiger Medikamente
zur Behandlung der Depression führt zu einem vermehrten Interesse an
gesundheitsökonomischen Studien zur Behandlung depressiver Patienten. Im
Rahmen solcher Studien stehen Ergebnismessungen Kosten und Nutzen von
Behandlungsmaßnahmen im Vordergrund. Die Möglichkeiten zur Messung der
ökonomischen Outcomes des Krankheitsbildes Depression werden in diesem
Buch analysiert.
Diese Analyse erfolgt aus dem Blieckfeld der Gesundheistökonomie. Dies ist in Deutschland immer noch ein zu wenig beachtetes Wissensgebiet. Während man sich im englischsprachigen Raum, in Skandinavien und auch in den Niederlanden sehr stark mit den ökonomischen Aspekten des Gesundheitswesens auseinandersetzt, werden diese Fragen in Deutschland immer noch viel zu wenig in der Öffentlichkeit sachgerecht diskutiert. Einen Einblick in Gesundheitsökonomische Aspekte des Krankheitsbildes Depression gibt z.B. das Werk von Fischer, Juliane/Bölscher, Jens/Schulenburg, Johann-Matthias von der. Das Buch ist erschienen im Cuvillier Verlag Göttingen (ISBN: 9783898730655).